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Ein scheinbarer Verwandter der Trompete ist das Flügelhorn, das aber einer völlig
anderen Instrumentengruppe zugeordnet wird. Nicht ganz Trompete, nicht ganz Waldhorn.
Es gehört zur Familie der Bugelhörner, welche um 1825 (nach Erfindung der Ventile)
regelrecht aus alten Signal- und Klappenhörnern entwickelt wurden. Hierzu zählen
auch das Alt-, Tenor- und Baritonhorn sowie die Bass-Tuben. Diese Instrumente wurden
hauptsächlich im Militärorchester verwendet um mehr Durchschlagskraft und Klangbreite
zu erlangen. (18. Jahrhundert: Oboen, Klarinetten, Flöten, Fagotte und Hörner).
Ihr Ursprung liegt im österreichisch-böhmischen Raum. Im Sinfonie-Orchester haben diese
Instrumente nie eine Rolle gespielt (Ausnahme: Tuba). Das Flügelhorn unterscheidet
sich von der Trompete durch seine konische, etwas weitere Bauart und den somit
weicheren und wärmeren Klang, der Tonumfang ist jedoch derselbe. Ebenso wie bei
der Trompete kommen sowohl Zylinder- als auch Perinet-Ventile zum Einsatz.
Im Militärorchester wie auch in Blasorchestern ist das Flügelhorn fast ausschließlich
mit Melodieaufgaben betraut (Geige des Blasorchesters). Charakteristisch für das
deutsche Blasorchester ist der wohltuende Kontrast zwischen den Flugelhörnern weicher Klang)
und den Trompeten (scharfer Klang). Daher ist es immer bedauerlich, wenn aus Mangel
an Instrumenten (oder Geld) die Flügelhornstimme mit Trompeten geblasen wird.
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